Sa. 13.3.1999: Premiere! Wir erlebten eine tolle Aufführung. Natürlich gab es hier die eine oder andere kleine Panne. So war aus dem Lautsprecher kurzfristig nicht der Trecker sondern klassische Musik zu hören. Aber alles in allem lief es prima. Bei der anschließenden feuchtfröhlichen, inoffiziellen Premierenfeier im "Gasthof zur alten Post" wurde einem Gast ein schönes Geburtstagsständchen von uns gesungen. Hiermit konnten wir die Kasse um eine Runde schonen.

So. 14.3.1999: Während sich Kalle auf der Bühne mit Markus stritt, wurde seine Tochter Ella in der Garderobe von der Mutter des Kindes, Steffi, gestillt. Weitere dramatische Dinge passierten nicht.
Das anschließende offizielle Gruppenfoto wurde von einem unserer Gäste geschossen. Dieser kam zum dritten Mal mit seiner Familie aus Rheine angereist, um diese Aufführung zu besuchen.
Da am Montag wieder Schulbetrieb ist, musste die Bühnenmannschaft wieder kräftig zupacken. Musik und Mikrofonanlage, sowie etliche Kabel und Doppelsteckdosen mussen wieder abgebaut und verschlossen werden. Ferner musste die gesamte weitere Bühnenausstattung wieder auf die Bühne transportiert werden. Was und wie viel das alles war, ist hier der original Checkliste der Requisite zu entnehmen.

Mo. 15.3.1999: Die Presse ist voll des Lobes:
WN - "Hinnerk mäck mobil" begeisterte die Anwesenden...
Die Zuschauer hatten bei der Komödie viel Spaß und verfolgten die zahlreichen Irrungen und Wirrungen mit großer Begeisterung...
MZ - Wenn Urlaub auf dem Bauernhof zur Reise ins Rotlichtmilieu wird...
Am Wochenende feierten die Schauspieler zwei gelungene Vorführungen. Dabei glänzten nicht nur sie, sondern auch die Techniker hinter der Bühne. Bis ins kleinste Detail waren Licht und Akustik abgestimmt worden...

Fr. 19.3.1999: Nach 1,5 Stunden Wiederaufbau waren Licht- und Soundanlagen wieder einsatzbereit. Auch die Bühnenausstattung war wieder hergestellt.
Nur die Schauspieler hatten hier und da kleinere Textprobleme. Ist auch logisch, wir hatten in der Woche Pause keine Probe.

Vor vollem Haus war es mal wieder eine tolle Vorstellung. Kleinere Pannen gab es natürlich auch wieder. So wurde z.B. unser Souffleur Bero, dessen "Kiste" aus Zuschauersicht rechts neben der Bühne platziert ist, während der "Kampfszene" zwischen Markus und Kalle versehentlich nass gespritzt. Zunächst war er etwas ungehalten, hauptsächlich deshalb, weil auch seine Brille nass wurde und er nicht mehr lesen konnte was im Textbuch stand. Er beruhigte sich aber schnell wieder.
Hermann schaffte dann im letzten Akt auch noch eine Schranktür, die nach seiner Attacke beinah aus dem Schrank gefallen wäre.
Der Abschluss fand wieder mal, zur Freude vieler anwesender Gäste im "Gasthof zur Alten Post" statt.

So.: 21.3.1999: Wieder eine Aufführung vor vollem Haus. Die Schranktür konnte von Reinhard wieder instand gesetzt werden.
Bemerkenswert: Klaus stimmt während des zweiten Aktes das Westfalen Lied an. Alle Zuschauer stimmten mit ein, so daß die erste Strophe in voller Länge gesungen werden musste. Herr G. Fischer wäre neidisch geworden.
Nach der Vorstellung und der bekannten Abbauaktion, zusätzlich musste die Garderobe auch wieder in einen Klassenraum zurückverwandelt werden, lud der Kolping alle Akteure und Helfer samt Partner zum Essen ein. Thea wurde für ihre 25 jährige Bühnenerfahrung geehrt. Sie und alle anderen Mitwirkenden bekamen als Dankeschön und zur Erinnerung eine kleine Fotomappe.

Fr.: 26.3.1999 (morgens 5:00 Uhr): Markus und Kalle haben weder Kosten noch Mühen gescheut ein Schild anzufertigen, welches um diese frühen Morgenstunden bei Paul angebracht wurde. Paul unterhält einen größeren Hof direkt an der B51 Richtung Telgte. Auf der Wiese vor dem Hof steht ein Schild, welches auf frische Kartoffeln hinweist. Auf dieser Wiese hat er scheinbar auch Maulwürfe gepflanzt (ein Hügel jagt den nächsten). Markus und Kalle kamen nun auf die Idee, dem Stück entsprechend, einen kleinen Gag zu machen. Maulwurf heißt auf Platt "Wannerop". Im Stück spielt Paul einen Lehrer aus der Stadt, dem vom Bauern zum Mittagessen Wannerop met Pielewüörm (Maulwurf mit Regenwürmer) angeboten wird. Auf dem Schild steht nichts anderes als "Westfälische Spezialität - Wannerop met Pielemüörm". Die Presse fand Interesse daran und bildete dies ab. (Bild).
Am Rande sei vermerkt, die Aufhängaktion war für Donnerstag 22:00 geplant. Jürgen wusste von dem Termin und kam ca. 21:50 am Ort des Geschehens an. Da niemand zu sehen war wendete er und fuhr wieder gen Heimat. Er hatte mit seinem Auftauchen allerdings Markus und Kalle verjagt. Die meinten es wollte jemand Paul besuchen und fühlten sich beobachtet. Die beiden sind für die Durchführung der Aktion am nächsten Morgen 1 Stunde früher aufgestanden.

Sa.: 27.3.1999: Letzte Vorstellung:
Ein wenig Wehmut macht sich breit - jetzt ist es es vorbei. Das letzte Mal in den zarten Hände unserer Maskenbildnerin Karin, Jürgen checkt das letzte Mal seine Technik, Bubbi kontrolliert zum letzten Mal seine Requisiten, ein letzter Blick ins Textbuch.
Die Partner der Akteure jubeln, endlich ist meine Frau, mein Mann, meine Mama, mein Papa wieder am Wochenende Zuhause!
Aber dann, der erste Blick in den Zuschauerraum verheißt nichts Gutes. Man marschiert eine Stunde vor dem Auftritt zur Kasse, um sich Klarheit zu verschaffen. Dann die Bestätigung - heute steht ein Besucherrekord an. Wie viel uns letztendlich besucht haben sehen wir in ein paar Wochen.
Es war eine "letzte Vorstellung" nach Maß:
- Schnaps wurde mit Wasser gepanscht;
- vorher, immer sehr delikate Kartoffelpfannekuchen, waren übermäßig mit Tabasco gewürzt;
- der Text wurde des öfteren "etwas modifiziert";
- Bero, der Souffleur, bewaffnet sich seinerseits mit Wasser (fals er wieder nass geworden wäre, hätte er es mit gleicher Münze zurückgezahlt);
Es gäbe noch eine Menge zu erzählen, aber das würde diese Seite sprengen. Nur eins noch, das Westfalen Lied ("Oh wie schön is mien Westfalen") wurde wieder vom Ostbeveraner Fischer (Brandes) Chor gesungen.
Zum Schluss gab es noch auf offener Bühne Blumen vom Kolping für alle Laienspieler.

Das wars
- das war "Hinnerk mäck mobil"
- das war die Spielzeit 1999
- das waren nur begeisterte Zuschauer
- das war die letzte Aufführung der Laienspielschar Ostbevern in diesem Jahrtausend
- das war für uns einfach unbeschreiblich

Aber, im Sommer des Jahres 2000 suchen wir das nächste Stück, im März 2001 stehen wir wieder auf der Bühne. Dann fängt alles wieder von vorne an und darauf freuen wir uns jetzt schon.



Überschattet wurden die Proben und die Aufführungen vom weltlichen Geschehen:
Im Februar waren dies die Schnee- und Lawinenkatastrophen in Österreich und in der Schweiz. Danach gab es Hochwasser am Rhein und den Nebenflüssen.
Während der Spielzeit im März begannen die Luftangriffe der NATO auf Jugoslawien.

   
© Laienspielschar Ostbevern e.V.