Humor gegen das Lampenfieber

MZ-Mitarbeiterin Claudia Picker blickte hinter die Kulissen der Laienspielschar Ostbevern


Einmal auf die Bretter die die Welt bedeuten, einmal so richtig ausgiebig Bühnenluft schnuppern. Bei der Anzahl der Auftritte die die Laienspielschar Ostbevern in den kommenden Wochen absolviert, ist dieser Zustand für die Darsteller fast schon Normalität - zumindest an den nächsten Wochenenden.

Mit "Mensk sein mott de Mensk" bringt die Laienspielschar aus Ostbevern dieses Jahr ihr Publikum zum
Lachen. Der Text sitzt und alle stehen locker auf der Bühne. Aber wie sieht es hinter den Kulissen aus?
MZ-Mitarbeiterin Claudia Picker betrachte das Drumherum und das Vorspiel der Szenerie.

Betritt man vor der Vorstellung den improvisierten Schmink-, Umkleide- und Warteraum fällt zu erst das laute
Lachen und die heitere Stimmung auf. "So vertreiben wir uns das olle Lampenfieber" gesteht Hermann
Kövener, aber am Ende komme es dann doch wieder. Da helfen auch die leckeren Kuchen nicht. Auch Kaffee,
Bier oder Sekt können die Aufregung nicht so recht vertreiben. Nach und nach verändert jeder in der
gemütlichen Runde sein Aussehen. Schminken und Frisieren steht auf dem Programm.

Karin Koch, die im letzten Jahr ihre Generalprobe bestanden hatte und wiederkommen durfte, kümmert sich
um die Maske. Hier ein wenig älter schminken oder Kotletten ankleben und dort eine Perücke verpassen. Die
gelernte Friseuse hat in ihrer Ecke alles fest im Griff. "Das macht mir einfach eine Menge Spaß" sagt sie und
zaubert aus den Ostbeveranern ganz neue Gestalten.

Die Zeiger der Uhr rücken immer weiter vor und langsam wird die eingespielte Truppe ruhiger. Von Witzen ist
nicht mehr viel zu hören. Regisseur Heiner Bickmann schaut noch einmal nach dem Rechten und wünscht
allen viel Glück. Er ist stolz auf seine pflegeleichte' Truppe und hat wahrscheinlich als einziger kein
Lampenfieber.

Der Raum ist jetzt fast leer. Karin Koch läuft noch einmal mit dem Lippenstift los um etwas Farbe auf die
blassen Lippen zu bringen, hierbei werden auch die Männer nicht verschont und dann eilt Reinhard Harmann
herbei um den Gong zu aktivieren. Der Techniker sitzt mit seinem Drehbuch an den Geräten und die Show
kann endlich losgehen.

Aufgeregt stehen einige neben dem Bühnenaufbau und warten auf ihren Einsatz, andere laufen auf und ab
oder schauen durch einen Spalt ins Publikum. Wieder andere blicken noch einmal kurz und flüchtig auf ihren
Text.

"Wenn man die ersten fünf Minuten auf der Bühne steht, ist die Aufregung vergessen", berichtet Hermann
Kövener. Kurz bevor es ernst wird sieht, man ihm und den anderen jedoch das Lampenfieber noch deutlich
an. Auf der Bühne stehen ist also doch nicht so leicht wie es im Publikum aussieht. Aber das Gefühl wenn der
Applaus kommt, möchte keiner missen. Dies, die Freude an den Vorbereitungen sowie die begeisterten
Mienen im Publikum sind die ganze Vorbereitung und Aufregung der letzten Monate in jedem Fall wert.
Claudia Picker

Münstersche Zeitung - 27. 03. 2001, 23.07 Uhr
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